Das Recht auf Reparatur – Nachhaltig, innovativ, zukunftsweisend

Im Sommer 2024 hat das Europaparlament das „Recht auf Reparatur“ beschlossen. Damit sollen Verbraucherinnen und Verbraucher gestärkt und die Reparatur von Alltagsgegenständen wieder zum Standard werden. Leider ist diese Kultur in den vergangenen Jahren vielerorts verloren gegangen. Heute engagieren sich vor allem ehrenamtliche Initiativen wie Reparaturcafés für das Thema.

Ich selbst bin beruflich regelmäßig mit Reparaturfragen befasst und habe im Rahmen von Projekten wie „Scope3transparent“ umfassende Kenntnisse zu Reparatur, Lieferketten und Nachhaltigkeit erworben.

Reparatur-Initiativen finden und unterstützen

Die Stiftung „anstiftung“ bietet eine Plattform, über die Sie Reparaturcafés und ähnliche Organisationen in Ihrer Region finden können. Die Angebote sind vielfältig und reichen von Fahrrad- über Textil- bis hin zu Elektronikreparaturen – je nachdem, welche Talente und Kenntnisse die Ehrenamtlichen mitbringen.

Aufgrund der großen Nachfrage gibt es oft Wartelisten, daher freuen sich die Initiativen immer über neue Helferinnen und Helfer.

Warum ist eine Reparatur so wichtig?

Viele Produkte werden heute auf möglichst niedrige Kosten hin produziert, was oft zu einer kürzeren Lebensdauer führt. Für die Hersteller ist das Nachkaufen nach wenigen Jahren wirtschaftlich sogar attraktiv.

Aus ökologischer Sicht ist das bedenklich: Bis zu 80 % der CO2-Emissionen eines Produkts entstehen bereits vor der ersten Nutzung.

Laut European Environment Bureau könnten jährlich 4.000.000 Tonnen CO2 eingespart werden, wenn alle Europäer ihre Elektronikprodukte nur ein Jahr länger nutzen würden – das entspricht dem CO2-Ausstoß des gesamten Kongo.

Reparatur als Bildungsweg und Innovationsmotor

Reparieren ist mehr als nur Instandhaltung – es ist ein Handwerk, das Kreativität und Problemlösung fördert. Viele junge Menschen entdecken ihre Leidenschaft für Technik, indem sie Dinge selbst reparieren. Steve Wozniak, Mitgründer von Apple, ist ein überzeugter Befürworter des Rechts auf Reparatur und betont, wie wichtig eigene Reparaturerfahrungen für seine Entwicklung waren.

Ein prominenter Unterstützer des „Recht auf Reparatur“ ist Steve Wozniak, einer der Gründer von Apple.

Wenn es die Möglichkeit Produkte zu reparieren nicht geben würde, würde es Apple heute nicht geben. Meinen Zugang zu Elektronik und mein Wissen habe ich mir durch die Reparatur von Produkten erworben.

– Steve Wozniak

Zukunftsperspektiven

Das „Recht auf Reparatur“ muss nun in nationales Recht umgesetzt werden. Hier gibt es noch viel zu tun – aber es bietet enormes Potenzial: Es können neue, qualifizierte und gut bezahlte Arbeitsplätze entstehen, die Umwelt wird geschont und Verbraucher profitieren von langlebigeren Produkten.

Die EU hat bei der Umsetzung des „Recht auf Reparatur“ für die Länder Möglichkeiten gelassen das ganze in den Ländern zu implementieren. Dazu gehören beispielsweise Punkte wie eine nationale Datenbank mit Reparateuren, Unterstützungsmöglichkeiten um Reparaturen für die Verbrauche anzureizen wie „Reparaturgutscheine“.

Für die Reparaturgutscheine oder den Reparaturbonus gibt es bereits heute in Deutschland oder Österreich sehr erfolgreiche Pilotprojekte. Diese Projekte haben Reparaturen attraktiver gemacht und somit auch die regionale Wirtschaft unterstützt.

Ihr wollt mehr dazu erfahren oder einen Infostand, Vortrag für Mitglieder oder Interessierte anbieten?

Sie interessieren sich für aktuelle und wissenschaftlich fundierte Informationen rund um das Thema „Recht auf Reparatur“ und begleitende Themenfelder? Dann nehmen Sie gerne Kontakt zu mir auf.

Ich sende Ihnen passendes Material zu und komme auf Wunsch und nach Möglichkeit auch direkt zu Ihnen, um Sie und Ihr Team persönlich zu unterstützen.

Bei meinen Handouts lege ich großen Wert auf Aktualität und wissenschaftliche Qualität. Besonders hilfreich sind dabei die Publikationen aus dem Projekt „Scope3transparent“, die sich optimal als Infomaterial für Ihre Veranstaltungen oder Workshops eignen. Auch Netzwerke wie „Cradle2Cradle„, „EPIZ“ oder der „Runde Tisch Reparatur“ liefern hervorragend aufbereitete Materialen und Unterstützung bei Fragen zu Reparatur und Kreislaufwirtschaft.

So erhalten Sie immer die neuesten Erkenntnisse und praktische Tipps aus erster Hand.

Einige Beispiele (DIN A3-Plakat)

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